Hier schreibt der Oberbürgermeister


 Liebe Bruckerinnen, liebe Brucker,

der vergangene Februar zählt wieder einmal zu den wärmsten seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Jahr für Jahr werden die Winter im Schnitt milder, die Vegetationsperiode beginnt früher und endet später. Alles deutet darauf hin, dass sich unser Klima rasant ändert. Der Treiber hierfür sind unterschiedliche Treibhausgase, allen voran das CO2. Im Grunde wissen das mittlerweile alle, viele Menschen sind besorgt und einige versuchen auch, im privaten Bereich dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die diesbezüglichen Fortschritte sind allerdings überschaubar und auch wenn wir einen Grundsatzbeschluss gefasst haben, dass Fürstenfeldbruck bis 2035 bilanziell klimaneutral sein soll, so ist das bislang nur ein Lippenbekenntnis.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir aktiv in die Energiewende einsteigen. Und genau hierfür haben wir in der vergangenen Stadtratssitzung die Weichen gestellt. In einem fast einstimmigen Beschluss haben die Ratsmitglieder die Verwaltung beauftragt, alle planungsrechtlichen Schritte einzuleiten, um im Brucker Stadtgebiet die Voraussetzungen für mehrere Windräder zu schaffen. Die Projektentwicklung soll bei den Stadtwerken Fürstenfeldbruck liegen, wobei Projektpartner willkommen sind. Selbstverständlich wird auch die Bürgerschaft beteiligt, sowohl hinsichtlich der Planungen als auch finanziell. Die Stadtwerke als Tochtergesellschaft der Stadt sind in meinen Augen hierfür besonders geeignet, da sie einerseits Erfahrung in der Durchführung von Projekten auf dem Energiesektor und andererseits ein originäres Interesse haben, die Menschen in ihrem direkten Wirkungsbereich einzubinden.

Wichtig bei diesem anspruchsvollen Prozess ist es, maximale Transparenz zu gewährleisten und die Sorgen der Bürgerschaft ernst zu nehmen, auch die der Nachbargemeinden. An welcher Stelle werden Windräder entstehen? Wie viele Windräder sind überhaupt möglich? Welche Beeinträchtigungen sind zu erwarten und wie können diese minimiert werden? Bereits jetzt kommen derartige Fragen im Rathaus an und es ist in meinen Augen wichtig, hier umfassend aufzuklären. Denn nichts ist schädlicher beim Ausbau erneuerbarer Energien, als der Versuch, im Hau-Ruck-Verfahren einzelne Standorte von Windenergieanlagen gegen die Akzeptanz der Bevölkerung durchzudrücken.

Die Stadtwerke setzen übrigens schon lange auf umweltfreundliche Energien. So betreiben sie seit etwa zehn Jahren anteilig zwei Windräder, seit geraumer Zeit größere Freiflächen-PV-Anlagen und natürlich zwei Wasserkraftwerke an der Amper, darunter das älteste kommunale Wasserkraftwerk Bayerns. Beim Ausbau erneuerbarer Energien im Stadtgebiet bietet sich allerdings vor allem die Windenergie an. Wasserkraft hat keine weiteren Kapazitäten mehr und Solarenergie benötigt sehr große Flächen. Windenergieanlagen hingegen liefern auf vergleichsweise kleiner Grundfläche sehr große Mengen an Strom, etwa 45-mal mehr als Photovoltaik.

Extreme Wetterereignisse wie die Stürme im vergangenen Jahr, regelmäßige Hitzesommer oder auch das Abschmelzen der letzten Alpengletscher zeigen uns: Ein „Weiter so“ kann es nicht geben. Wir müssen auch im kommunalen Wirkungsbereich alles tun, um die Zukunft unserer Kinder und Enkel zu sichern. Hierfür müssen wir auch akzeptieren, dass sich die Landschaft vor unserer Haustür verändert.

Ich hoffe, auch Sie leisten Ihren Beitrag zur Energiewende und bitte denken Sie daran: Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern.

Genießen Sie die Frühlingstage in unserer schönen Stadt, bleiben Sie gesund, zuversichtlich und umweltfreundlich.

 Mit den besten Grüßen,

 Ihr Christian Götz
 Oberbürgermeister

Foto Bannerbild: Anne Kaiser



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Stadt Fürstenfeldbruck
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82256 Fürstenfeldbruck

Stand: 03/28/2024
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